Die „Maritime Dimension europäischer Energiesicherheit“ war das Thema des diesjährigen 4. Maritimen Kolloquiums Wilhelmshaven am 03. Juni 2015. Thematisiert wurde die Abhängigkeit Deutschlands von sicheren Energieimporten.
Die Länder der Europäischen Union werden dauerhaft auf Energie- und Rohstoffimporte angewiesen bleiben. Entsprechend ist die Sicherung der See- und Handelswege eine herausragend wichtige Aufgabe, wenn sich die EU nicht in Abhängigkeiten begeben wolle.
Seewege sind zu sichern oder auch Offshore-Aktivitäten wie Windparks auf hoher See oder Tiefseebergbau-Aktivitäten. Auf dem Meer bestehe eine große Verwundbarkeit der Energie- und Rohstoffversorgung. Die Gasversorgung einiger Länder in Osteuropa und Skandinavien hängt zu 100 Prozent von Russland ab.
Ein politisches Druckmittel?
„Nicht dann, wenn es gelingt, eine EU-Energie-Union zu bilden, in der das Pipeline-Netz so ausgebaut ist, dass das Gas von Land zu Land in alle Richtungen fließen kann“, sagte Lisann Schlesiger vom Energiekonzern E.on.
„Wenn die Gasmärkte zusammenwachsen, haben wir eine prinzipiell sichere Versorgung.“ Ein weiterer Baustein könnte die Verbreiterung der Energie-Bezugsquellen sein – etwa durch den Import von Fracking-Erdgas (USA), von LNG-Flüssigerdgas (Algerien, Katar) oder der Öffnung des 4. Korridors (Erdgas aus der Kaukasus-Region).
Der Vortrag von Frau Schlesiger gibt einen Überblick über die Abhängigkeiten bei der Energieversorgung.
- Vortrag Lisann Schlesiger: Deutsche Energiesicherheit im europäischen Kontext (Stand: Juni 2015) ( pdf | 1,3 MB | 12 Seiten )
Weitere Informationen:
- Mehr zu "4. Maritimes Kolloquium Wilhelmshaven" auf der Homepage des Deutschen Maritimen Instituts (DMI) e.V.