Wirtschaft & Industrie

Alfred Hartmann, Präsident des Verbands Deutscher Reeder, spricht im HANSA-Interview über mangelnde politische Unterstützung, seinen ungebrochenen Optimismus und die Zusammenarbeit mit regionalen Verbänden ...

Foto Alfred Hartmann / VDR - Frank Krems  |  Montage: Klaus-Dieter Floegel

Wie bewerten Sie den Zustand des Reedereistandorts Deutschland?

Alfred Hartmann: Nach wie vor bin ich ein absoluter Optimist, was den Standort anbelangt, da unser Knowhow auch international anerkannt wird. Ich bin auch der Meinung, dass der Standort weiter ausgebaut werden kann. Aber wir haben sicherlich einige strukturelle Schwierigkeiten, um Wachstum erzeugen zu können.

Was können oder müssten die deutschen Reeder selbst tun, an welcher Stelle müssen sie nachlegen?

Hartmann: Aus meinen Gesprächen weiß ich, dass viele Kollegen gerne nachlegen würden. Aber es fehlt an finanziellen Mitteln, die großen deutschen Banken müssen sich wieder beteiligen. Außerdem konnten die Reeder in den vergangenen Jahren nur wenig Eigenkapital ansammeln. Auch der Staat muss zulegen. Ich glaube, das Bewusstsein in Deutschland für die Bedeutung einer funktionierenden Schifffahrt ist zu wenig vorhanden. Kaum einer macht sich Gedanken darüber, dass etwa die Apfelsinen mit dem Schiff gekommen sind, wenn er seinen Saft trinkt, oder das Mehl für seine Brötchen. Das wird für selbstverständlich erachtet. Es ist nicht einfach, in diesem Umfeld politische Unterstützung zu finden.

 

„Ich glaube, das Bewusstsein in Deutschland für die Bedeutung einer funktionierenden Schifffahrt ist zu wenig vorhanden!.“,

sagt Alfred Hartmann, Präsident Verband Deutscher Reeder (VDR)

 

Weitere Antworten zu den folgenden Fragen wie:

  • Hapert es an politischen Fördermaßnahmen oder an anderen Dingen?
  • Wo hakt es immer noch konkret?
  • Was müsste sich bei der Versicherungssteuer für die Reeder am Standort Deutschland ändern?
  • Hört die Politik die aktuellen Forderungen wirklich?
  • Wie gut haben deutsche Reeder die Umstellung auf schwefelarme Kraftstoffe (IMO 2020) bewältigt?
  • Wie steht es um die CO2-Steuer in Europa?
  • Wie gut wird die freie Flaggenwahl in Europa praktiziert?
  • Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit regionalen Reedervereinen wirklich?

Lesen Sie hier das komplette Interview mit dem VDR-Präsidenten Alfred Hartmann im HANSA International Maritime Journal 12 | 2020: pdfHANSA-2020-12-VDR-HartmannInterview.pdf (pdf | 2 Seiten | 156 kb)

Darüber hinaus lohnt sich der Einblick in die Zusammenfassung der aktuellsten PwC-Studie zum Reederstandort Deutschland mit den Plädoyers für alte und neue Fördermaßnahmen!

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