Wirtschaft & Industrie

Hamburg muss sich von ehemals hochfliegenden Entwicklungsprognosen verabschieden. Laut einer neuen Studie soll der Containerumschlag bis 2035 noch 13 Mio. EU statt der einst erhofften 20 Mio. EU erreichen – das hat Konsequenzen für künftige Planungen ...

Foto HHM

Von 20, 25, ja sogar von bis zu 30 Mio. EU war in Hamburg die Rede, wenn in der Vergangenheit das Potenzial des Containerumschlags beschrieben wurde. Eine neue Studie im Auftrag der Hafengesellschaft HPA sorgt jetzt für Ernüchterung: In den kommenden 15 Jahren soll die Jahresmenge von heute 9,3 Mio. EU auf höchstens 13 Mio. EU steigen. Auch der Gesamtumschlag, der zu zwei Dritteln von Containern bestimmt ist, soll langsamer wachsen als gedacht.

Von 2009 bis 2019 nahm der Seegüterumschlag um jährlich etwa 2,6 Mio. t bzw. insgesamt 23,8 % auf rund 137 Mio. t zu. Im Basisszenario wird bis 2035 gegenüber 2019 ein weiteres Wachstum des Güterumschlags um knapp 30 % auf rund 177 Mio. t erwartet. Dies entspricht im Durchschnitt einem Zuwachs von 2,5 Mio. t p.a. bzw. 1,6 % p.a. Konventionelles Stückgut kommt auf ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 0,5 %, trockenes Massengut auf 2,1 %.

 

„Bisherige Planungen für eine Erweiterung der Hafenflächen müssten überdacht werden.“,

sagt Michael Westhagemann, Hamburger Wirtschaftssenator

 

Dagegen geht der Umschlag flüssigen und trockenen Massenguts um -1,2 % bzw. -1,5 % zurück. Der Containerumschlag erreicht im Basisszenario ein Niveau von rund 13,1 Mio. EU. Im besten Fall werden es bis 2035 bis zu 14,0 Mio. EU bei einem Gesamtumschlag von 192 Mio. t. (+40,2 %). Hierbei wird unterstellt, dass durch die Fahrrinnenanpassung der Elbe positive Effekte im Güterumschlag generiert werden können und sich gleichzeitig der Rückgang im Umschlag fossiler Energieträger weniger dynamisch entwickelt. Im sogenannten unteren Szenario sind es dagegen nur 11,1 Mio. t bei einem auf 150 Mio. t anwachsenden Gesamtumschlag (+9,6 %).
Bisherige Planungen für eine Erweiterung der Hafenflächen müssten überdacht werden, räumte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann daraufhin ein. Gemeint ist unter anderem die seit vielen Jahren geplante Westerweiterung des Eurogate-Terminals im Waltershofer Hafen ...

Weitere Antworten zu den folgenden Fragen:

  • Wie geht die Arbeit am Hafenentwicklungsplan voran?
  • Wie geht es mit der notwendigen Fahrrinnenanpassung für größere Containerschiffe weiter?
  • Wie entwickelt sich die Effizienz gegenüber den konkurrierenden Westhäfen?
  • Welche weiteren Faktoren bestimmen die Entwicklungsszenarien?
  • Wie wirkt sich Chinas "Neue Seidenstraße" aus?

Lesen Sie hier den Artikel von Krischan Förster im HANSA International Maritime Journal 02 | 2021: pdfHANSA-2021-02-Daempfer_fuer_den_Hamburger_Hafen.pdf (2 Seiten  | 336 kb)

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